Reise durch den Kanadischen Westen |
Frühstück gibt es heute wieder in der Bear's Paw Bakery wo wir gestern schon gewesen sind, war doch ziemlich lecker dort. Dann gehen wir noch einmal kurz an den Bahnhof, da dort ein Zug mit den typisch kanadischen Wagen mit Aussichtskanzel steht. Danach fahren wir bei schönstem Wetter, von Jasper aus dem Highway 16 oder auch Yellowhead Highway genannt folgend, nach Westen. Der Weg führt von Jasper hinauf zum Yellowhead Pass, dem mit 1.131 m niedrigsten Pass über die kontinentale Wasserscheide in den Rockies. Auf der Passhöhe liegt die Grenze zwischen Alberta und British Columbia sowie zwischen dem Jasper Nationalpark und dem Mount Robson Provincial Park. Hier müssen wir auch die Uhr wieder um eine Stunde zurück stellen da in British Columbia wieder die Pazific Time gilt.
Nur wenige Kilometer weiter, kurz hinter dem Yellowhead Lake passieren wir einen kleinen unscheinbaren Bach. Es ist der Fraser River, den wir ja schon in den ersten Tagen unserer Rundfahrt kennen gelernt haben. Er entspringt ganz in der Nähe zu Füßen des Mount Fraser und legt dann seinen Weg von 1.368 km quer durch British Columbia zurück bis er in der Nähe von Vancouver als breiter Strom in den Pazifik mündet. Dann kommt der Moose Lake wo wir kurz anhalten um ein Paar Bilder zu machen. Danach kommt auch schon bald das Visitor Center des Mount Robson Provincial Parks hinter dem sich die Eis- und Felspyramide des Mount Robson aufbaut, dem mit 3.954 m höchsten Berg in den kanadischen Rocky Mountains. Der markante Berg ist eine der imposantesten Erscheinungen in den Rockies.
Wir haben Glück das der Berg heute zu sehen ist, den meistens hüllt er sein Haupt in Wolken. Der Blick auf den Berg ist gigantisch, beträgt der Höhenunterschied vom Talboden wo wir uns befinden bis zum Gipfel doch 3.100 m. Hier am Visitor Center treffen wir auch wieder die Segeberger, die kurz nach uns ankommen. Als wir hinter dem Visitor Center Bilder von dem Berg machen wollen, treffen wir noch ein anderes deutsches Pärchen, mit denen wir ns Gespräch kommen. Da er ebenfalls eine D200 umängen hat, ist auch ein Gesprächsthema bald gefunden. Wie sich heraus stellt, hat er sich genau wie ich, bei Foto-Erhardt einen Batteriegriff für die Kamera besellt und ihn nicht echtzeitig vor dem Urlaub bekommen. Wir fahren noch ein Stück in den Wald hinter dem Center und gehen ein kleines Stück einem Trail entlang, in der Hoffnung noch mal einen Blick auf den Berg zu erhaschen. Der Wald ist hier aber so dicht, dass wir bald einsehen das es keinen Sinn macht und umdrehen. Dann fahren wir weiter über den Highway 16 und kommen an die Mount Terry Fox Rest Area. Terry Fox, der mit vollem Namen Terrance Stanley Fox hieß wurde in Winnipeg geboren war ein 19-jähriger Student und begeisterter Sportler als er an Knochenkrebs erkrankte.
Die Ärzte versuchten sein Leben durch Amputation des größten Teils seines rechten Beines zu retten. Während des Krankenhaus Aufenthalts kam ihm die Idee eines "Marathonlaufes der Hoffnung" quer durch Kanada um Aufmerksamkeit für die Krebshilfe in Kanada zu erwecken. Am 20. April 1980 begann tatsächlich sein Aufsehen erregender "Marathon of Hope" in Neufundland. Die Kanadier waren zunächst skeptisch, unterstützen dann aber den couragierten jungen Mann. Tragischerweise verschlimmerte sich der Krebs des Läufers und so musste er am 1. September in Thunder Bay nach 5.400 km aufgeben. Ein Jahr später starb Terry Fox im Krankenhaus. Sein guter Freund Steve Fonyo vollendete 1985 seinen Lauf bis Vancouver.
Der nächste Halt ist an den Rearguard Falls, der am weitesten im Landesinnere gelegene Punkt, den vom Pazifik stromaufwärts schwimmende Lachse erreichen können. Nach ca. 1.200 km sind die Lachse hier so erschöpft, dass sie den 10 m hohen Wasserfall nicht mehr schaffen. Dann kommen wir nach Tête Jaune Cache wo wir auf den Highway 5 abbiegen und ihm nach Süden folgen. Die Fahrt geht durch weites Farmland ohne große landschaftliche Höhepunkte. Wir fahren bis Blue River und wollen dort noch mal einen Abstecher zum Mutle Lake im Clearwater Provincial Park machen. Doch der Weg ist uns sehr suspekt, da er sehr lang und auch noch über Schotter geht. Daher drehen wir um und essen noch ein Sandwich bevor wir weiter fahren.
An der Straße sehen wir noch Plakate die zu einer Wildlife Rafting Tour mit Booten einladen. Mit Bären Garantie, wie da so schön steht. Naja, nach unserer Erfahrung mit Wild in den letzten Tagen, lassen wir das mal schön sein und fahren weiter. Kurz hinter Avola steht kurz hinter dem Ort an einer Brücke ein Bus und die Reisenden schauen gespannt über die Absperrung. Im Vorbeifahren erkenne ich das unten auf den Eisenbahnschienen ein Schwarzbär ist. Er ist zwar sehr weit weg, aber immerhin, wir haben unseren Bären endlich gesehen. Dann kommen wir auch schon bald in Clearwater unserem heutigen Ziel an. Wir gehen zuerst ins Besucherzentrum des Wells Gray Provincial Parks, den wir ja morgen besuchen wollen, um erste Informationen einzuholen. Hier treffen wir auch wieder die Österreicher, die uns erzählen, dass sie die Rafting Tour mitgemacht haben und dabei sogar Grizley Bären gesehen haben. Schade, hätten wir doch den Plakaten mal glauben sollen. Dann fahren wir ins Hotel beziehen unser Zimmer für die nächsten beiden Nächte und gehen dann in das Restaurant im Hotel, um einen Kaffee zu trinken. Danach machen wir noch einen kleinen Rundgang hinunter zu dem See der unterhalb des Ortes sich befindet. Kommen aber nicht richtig an ihn heran. Abends gibt es im Hotel noch einen leckeren Burger und hinter her gehen wir nebenan in die Hotelbar und trinken noch ein Budweiser. Viel ist hier heute nicht los, aber morgen Abend soll Karaoke sein.
Strecke: 323 km Wetter: sonnig, später bewölkt Bundesstaaten: Alberta, British Columbia |
Hotel: Wels Gray InnLinks zum Tage: Mt. Robson Provincial ParkClearwater Weitere Links, siehe hier ... |
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