Reise durch den Kanadischen Westen |
Um 7 Uhr stehen wir wieder auf und fahren in den Ort um irgendwo zu Frühstücken. Wir brauchen auch nicht lange und sehen ganz in der Nähe des Hotels, ein Breakfast-Schild. Der Laden heißt Captain Hardy und scheint überwiegend von einheimischen besucht zu werden. Lediglich ein junges Mädel ist da, die wohl alleine auf Rucksacktour ist. Wir bestellen völlig untypisch an der Theke und müssen auch gleich dort bezahlen.
Den Kaffee nehmen wir uns auch selbst. Ich esse ein Omelett, das auch sehr lecker schmeckt. Während wir so da sitzen, kommen auch die Segeberger rein, aber ihnen scheint der Laden nicht zu gefallen, sie sind jedenfalls schnell wieder verschwunden. Danach fahren wir los. Wir fahren über den Highway 19 nach Süden. Kurz hinter Port Hardy sehen wir auf einmal die Österreicher vor uns. Sie biegen wenige Kilometer später rechts ab. Wir folgen Ihnen und fahren die 30 km bis Port Alice. Die Stichstraße führt durch einen dichten Mischwald und bald kommen wir an den Fjord an dem Port Alice liegt. Als wir ankommen hängt ein Dunstschleier über dem Ort, sodass sich die Schönheit des Fjordes nur erahnen lässt.
Wir unterhalten uns kurz mit den Österreichern und erzählen ihnen das wir noch nach Telegraph Cove wollen zum Whale Watching. Dann gehen wir hinunter ans Wasser um das eine oder andere Bild zu machen. Danach fahren wir wieder zurück, machen an einem der zahlreichen Seen an der Strecke nochmals halt und kommen dann wieder auf den Highway 19. Diesem folgen wir dann nur wenige Kilometer und biegen nach Telegraph Cove ab. Kurz vor Telegraph Cove haben wir ein kleines Auto vor uns, das sehr offensichtlich als Mietauto gekennzeichnet ist. Als wir auf dem Parkplatz ankommen steigen Annette und Andreas aus die wir ja gestern schon auf der Fähre getroffen haben. Wir gehen sofort zu Stubbs Island Whale Watching um dort eine der bekannten Waltour zu buchen.
Wir haben noch Zeit bis zur Abfahrt, daher gehen wir noch einen Kaffee trinken um die Zeit zu überbrücken. Um 13 Uhr legt die MS Lukwa das kleine Walbeobachstungsboot ab. Mit an Bord sind außer uns Vier noch die Österreicher sowie ein junges Pärchen aus Berlin, die wir auch schon öfter auf unserer Tour getroffen haben. "Stubbs Island Whale Watching" unternimmt bereits seit 1980 Walbeobachtungstouren und steht in engem Kontakt zu Walforschungseinrichtungen.
Bei diesen Touren werden mit einer Trefferquote von 90 Prozent durchziehende oder ortsansässige Wale aufgespürt. Zu erst sehen wir Orcas die sich am Felsen schrubben, warum sie dies tun weiß niemand. Ein Mikrofon wird ins Wasser getaucht und so können wir hören wie sich die Wale untereinander unterhalten. Langsam kommen die Wale auf das Boot zu, bis sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt sind. Einer kommt so nah an das Boot, das er vielleicht noch 10 m von diesem weg ist. Es ist schon etwas besonderes diese Riesen des Meeres so aus nächster Nähe beobachten zu können. Die Wale gehören zur Gattung der Killerwale, oft auch einfach nur kurz Orca genannt. Die Killerwalpopulation in British Columbia beträgt über 600 Tiere. Es gibt vier verschieden Arten von Killerwalen an der Küste von B.C.: Die Northern Residents, die Southern Residents, die Transients und die Offshores. Hier in der Johnstone Strait halten sich die Northern Residents auf die sich auf 16 Herden (pod) verteilen. Jede Herde wird angeführt vom ältesten weiblichen Muttertier.
Jeder Pod unterscheidet sich durch seinen eigen Dialekt und kann an diesem identifiziert werden. Zudem kann jeder Orca anhand von Kerben und Markierungen seiner Rückenflosse erkannt werden. Die Northern Residents ernähren sich hauptsächlich von Lachsen und anderen Fischen. Unterwegs erklärt uns eine Biologin die Zusammenhänge bei den Walen. Neben den Walen sehen wir noch Reiher, Seehunde und Weisskopfseeadler. Nach vier Stunden laufen wir wieder im Hafen ein. Wir verabschieden uns von Annette und Andreas, die heute noch bis nach Nanaimo fahren wollen. Wir laufen noch einmal durch Telgraph Cove, einem Ort der auf Pfählen im Meer gebaut ist und machen Bilder. Dann fahren wir zurück auf den Highway und sehen zu das wir nach Champbell River, unserem Tagesziel kommen, schließlich ist es mittlerweile 17.30 Uhr und wir haben noch fast 200 km vor uns. Es geht durch dichten Regenwald, wo allerdings immer wieder Lücken zu sehen sind, an Stellen die die Holzindustrie auf Vancouver Island abgeholzt und neu angepflanzt hat. Bei Sayward legen wir sicherheitshalber noch mal einen Tankstopp ein. Hier treffen wir wieder das junge Pärchen aus Berlin, die auch tanken. Alle 600 km für $ 220 wie sie erzählen. Echt heftig! In Champbell River treffen wir dann auf ein sehr unübersichtliches Hotel, ein wahres Labyrinth und wir habe es nicht einfach unser Zimmer zu finden. Im Hotel Restaurant essen wir dann noch zu Abend, ich esse ein asiatisches Chickengericht mit einem sehr merkwürdigen Salat und einer Suppe.
Strecke: 335 km Wetter: bewölkt Bundesstaaten: British Columbia |
Hotel: Anchor InnLinks zum Tage: Port AliceTelegraph Cove Stubbs Island Whale watching Weitere Links, siehe hier... |
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