Reise durch den Kanadischen Westen |
Gefrühstück wird heute da, wo wir gestern zu Abend gegessen haben. Wir entscheiden uns für das Buffet, da dort alles vorhanden ist was das Herz begehrt. Es gibt Eier, Speck, Toast, Marmelade und andere leckere Dinge. Heute morgen ist es sehr kalt und auf dem Auto ist sogar eine Eisschicht. Hier in den Rockies ist es also doch merklich kühler als es die letzten Tage gewesen ist. Dann fahren wir wieder in den Banff Nationalpark und dort zuerst in die Stadt Banff dem Zentrum des Nationalparks. Banff liegt im weiten Tal des Bow Rivers zwischen seinem derzeitigen und ehemaligen Flussbett.
Dem letzteren folgt jetzt die Canadian Pacific Railway und der Trans Canada Highway. In einer Höhe von 1.380 m gelegen ist das schmucke Städtchen von hohen Bergen umgeben. Dazu gehören der Cascade Mountain (2.998 m) der Mount Rundle (2.948 m) der Mount Norquay (2.515 m) mit seinen guten Skipisten und der Sulphur Mountain (2.271 m). Wir fahren zuerst zum Banff Spring Hotel dem Wahrzeichen der Stadt. Das Hotel eröffnete 1888 seine Tore für die ersten Gäste und war mit 250 Betten einst das größte Hotel der Welt.
Bauherr war die Canadian Pacific Railway und das Baumaterial bestand aus Naturstein vom Mout Norquay. Das Hotel besticht durch seine Lage inmitten von Nadelwäldern und seinem 18-Loch-Golfplatz. Danach fahren wir direkt ins Zentrum des Ortes und besuchen das Visitor Center. Anschließend gehen wir noch etwas durch die Läden im Ort und kaufen uns T-Shirts. Dann verlassen wir den Ort wieder und fahren über den Bow Valley Parkway Richtung Lake Louise. Die Ursprüngliche Verbindungsstraße von Banff nach Lake Louise wurde erst Ende der 50er Jahre des 20. Jh. vom Trans Canada Highway abgelöst.
Hier auf dem Bow Valley Parkway soll angeblich die Wahrscheinlichkeit Hirsche, Rehe und Kojoten von der Straße aus zu sehen relativ hoch sein. Entlang der Straße folgen zahlreiche Aussichtspunkte wo lehrpfadartige Schilder die Geologie, Flora und Fauna des Nationalparks erklären. An einigen Stellen liegt die Eisenbahn zwischen der Straße und dem Bow River doch leider schlängelt sich kein Zug durch das Tal. An der einen Stelle kommen wir mit einem Typen ins Gespräch der dort mit seiner Mittelformatkamera saß und auf einen Zug wartete, er meinte das er jetzt schon seit vier Stunden hier warte. Wild konnten wir auf dem ganzen Weg bis Lake Louis auch nicht sehen. Dann kommen wir auch schon nach Lake Louise und fahren auch gleich zum gleichnamigen See.
Der weltbekannte Lake Louise schimmert je nach Sonneneinstrahlung dunkelgrün bis leuchtend türkis und wird vom Gletscherwasser des Victoria Gletschers gespeist. Wenn man vom Chateau Lake Louise aus über den See blickt, dann bildet der Victoria Gletscher und der schneebedeckte Mount Victoria (3.459 m) den Horizont. Das der See zu den Highlights Kanadas gehört merkt man schon an der Masse Menschen die sich hier aufhält. Der Parkplatz ist völlig überfüllt und es werden scharenweise Busse mit Touristen, insbesondere Japaner heran gekarrt. Die Österreicher treffen wir hier auch wieder. Wir laufen noch etwas am See entlang und machen Bilder und sehen zu das wir so bald wie möglich wieder das Weite suchen. Wie mag das wohl in der Hauptsaison hier sein?
Wir steigen ins Auto und fahren zu einem weiteren Highlight des Banff Nationalparks, dem Moraine Lake. Die Straße zu dem See zweigt von Lake Louise kommend kurz vor dem See ab und steigt südlich des Bow River Tals empor. Etwa 1,5 km vor dem See staut es sich auf einmal und es geht erstmal nichts mehr voran. Wir steigen aus und schauen was da vorne los ist. Leider ist außer Autos nichts zu sehen. Ich halte daher ein Auto an das gerade aus der Richtung kommt und frage nach was da vorne los ist. Ich bekomme gesagt das der Parkplatz überfüllt sei und wir den Rest zu Fuß gehen müssten. So ein Misst, dass wirft unseren heutigen Zeitplan natürlich voll über den Haufen. Doch dann erfahren wir plötzlich, dass an der Straße nur einige Autos und Wohnmobile parken und das auf dem Parkplatz noch genügend Plätze frei sein sollen. Was nun, welche Auskunft ist jetzt richtig?
Da einige Autos losfahren in Richtung Parkplatz steigen wir auch schnell ein und fahren hinterher und siehe da, es sind tatsächlich noch etliche Parkplätze frei. Echt heftig, möchte nicht wissen was hier im Juli und August zur Hauptsaison los ist, wenn jetzt im September schon so ein Chaos hier herrscht. Am See angekommen blickt man auf die zehn Bergspitzen des Wenkchemna, einen Teil der kontinentalen Wasserscheide. Wenkchemna ist ein Wort der Stone-Indianer und bedeutet zehn. Der Moraine Lake, klein und schmal, ist einer der reizvollsten Seen der kanadischen Rockies unmittelbar an dem Wenkchemna Peaks deren glatten Flanken und leuchtenden Gletscher sich im tintenblauen Wasser des Sees spiegeln. Am Nordende des Sees an dem wir uns befinden verhindert eine Felsbarriere eines ehemaligen Bergsturzes wie ein Pfropf das Auslaufen des Schmelzwassers. Oft ist der See der jährlich von tausenden von Menschen besucht wird bis Juni zugefroren.
Der Blick auf den Moraine Lake befand sich einst auf dem 20 Dollar-Schein. Leider steht die Sonne jetzt gegen 14.30 Uhr alles andere als günstig um optimale Bilder zu machen, wir haben volles Gegenlicht, stellen aber fest das wohl der Morgen die beste Zeit zum fotografieren sein muß. Daher beschließen wir Morgen Vormittag bevor wir auf den Icefield Parkway fahren noch mal hier vorbei zu kommen. Wir gehen also wieder zum Auto und fahren die Moraine Lake Road zurück nach Lake Louise. Unterwegs machen wir noch mal einen Fotostopp um das Skigebiet von Lake Louise auf der anderen Talseite zu fotografieren. Dann besuchen wir das Visitor Center, kaufen uns T-Shirts und füllen unseren Getränke Vorrat auf.
Danach fahren wir über den Trans Canada Highway weil es schneller geht, zurück nach Banff, machen aber an einem Rastplatz oberhalb der Vermillion Lakes kurz halt. Dann fahren wir wieder durch den Ort, dann über die Bow River Bridge biegen dann links ab und folgen der Mountain Avenue. Unterwegs sehen wir am Straßenrand noch einige Deers. Wir machen Bilder von ihnen und kommen dann an die großen Parkplätze am Ende der Straße. Von hier fährt eine Seilbahn auf den Sulphur Mountain. Von der Bergspitze auf 2.286 m hat man einen großartigen Blick über die Rockies und das Tal. An die zwanzig Bergspitzen sind bei klarem Wetter von hier oben auszumachen, darunter der Cascade Mountain und der Mount Norquay. Ebenso der Einschnitt zwischen Tunnel Mountain und Mount Rundel durch den der Bow River seinen Weg gefunden hat. Leider sind die Bighorn Schafe die es hier oben geben soll nicht zu sehen. Wir sind eine ganze Weile hier oben und machen Bilder dann fahren wir wieder hinunter. Jetzt gegen Abend wollen wir noch mal ein Stück auf dem Bow Valley Parkway fahren, in der Hoffnung endlich einen Bären oder Elch zu finden. Doch leider ist da auch heute Abend wieder nichts zu sehen. Wir folgen dem Bow Valley Parkway bis etwa auf halben Weg nach Lake Louise und fahren an der Castel Junktion wieder auf den Trans Canada Highway. Diesem folgen wir dann bis nach Canmore wo wie auch schon gestern unser Hotel ist. Abendessen gibt es wieder im Gasthaus.
Strecke: 279 km Wetter: Sonnenschein, ca 17°C Bundesstaaten: Alberta |
Hotel: Quality Resort Chateau CanmoreLinks zum Tage: Banff National ParkCelebrate Banff Natonalpark Welcome to Lake Louise Weitere Links, siehe hier ... |
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