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Reise durch den Kanadischen Westen |
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Da es heute kein Frühstück in der Nähe des Hotels gibt, fahren wir mit dem Auto ein Stück bis in den Ort und finden dort die Bear's Paw Bakery. Es gibt hier sehr leckeres und frisch gebackenes Gebäck wie Muffins und anderen Süßkram. Dazu gibt es Kaffee. Einfach sehr lecker und wir beschließen morgen wieder hier zu frühstücken. Danach laufen wir noch etwas durch Jasper und schauen uns den Ort an. Jasper bildet das Zentrum des Jasper National Parks. In der Pionierzeit entstand der Stelle des heutigen Jasper, ein bedeutender Rastplatz für Pelzhändler, Trapper und Goldsucher, die vor der Überquerung der Rockies hier halt machten.
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1813 erhielt die Siedlung den Namen Jasper. 1857 vergrößerte sich Jasper, als in den Cariboo Mountains Gold gefunden wurde. Der Nationalpark wurde 1907 gegründet, seitdem ist der Tourismus der Hauptmotor der Wirtschaft im Ort. Die Eisenbahn erreichte 1911 das Tal. Heute ist Jasper mit seinen 4.200 Einwohnern ein lebhafter Ferienort, der seinen Besuchern mit seiner grandiosen Landschaft einiges zu bieten hat. Am Bahnhof steht eine der schweren Dieselloks der Kanadischen Eisenbahn. Wir gehen hin um einige Bilder zu machen. Da die Lok so steht, dass sie nur auf der den Gleisen zugewendeten Seite von der Sonne angestrahlt wird gehen wir ein Stück auf die Gleise um von dort Bilder zu machen.
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Kaum sind wir auf den Gleisen, kommt auch schon ein Pick-Up angefahren und ein Bahnbediensteter steigt aus. Klasse, das hat jetzt noch gefehlt, gibt bestimmt Ärger. Doch weit gefehlt, der Mann ist ein Lokführer und fragt uns ob wir nicht Lust hätten mit auf die Lok zu kommen. Wir schauen uns verwundert an und sind natürlich sofort dabei. Wir klettern auf die Lok und bekommen von dem Lokführer der die Maschinen sofort anwirft einiges gezeigt. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile mit ihm und bekommen auch noch den einen oder anderen Tip für unsere weitere Tour durch Kanada. Nach etwa einer halben Stunde verlassen wir die Lok wieder. Super, ob das in Deutschland auch so möglich gewesen wäre? Danach gehen wir wieder zum Auto, das immer noch vor der Bäckerei steht und fahren direkt zur "Jasper Tramway" der Seilbahn auf den Mt. Whistler.
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Der Höhenunterschied von der Talstation zur Bergstation beträgt 892 m. Oben auf 2.300 m angekommen bietet sich ein überwältigender Blick. Der Blick reicht vom rund 100 Kilometer entfernten Mount Robson (3.964 m), den höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains im Norden, bis zum Columbia Icefield das 70 km südlich liegt. Als wir oben ankommen ist es richtig kalt. Der Thermometer zeigt -3 Grad an, und es weht ein eisiger Wind. Die gefühlte Temperatur liegt also noch deutlich unter dem Wert der von dem Thermometer angezeigt wird. Dazu schneit es sogar, auch wenn es hinterher auf den Bildern nicht danach aussieht. Von der Seilbahnstation führt ein Bergpfad durch hochalpine bis tundraartige Landschaft zum Gipfel. Wir folgen dem Pfad ein Stüük drehen aber bald wieder um, weil es bei dem Wind und der Kälte einfach nicht auszuhalten ist. Wie auch? Vor 4 Tagen sind wir noch bei knapp 30 Grad in T-Shirt und kurzer Hose rumgelaufen und jetzt ist Pulli und Fleecejacke angesagt. Heftig!!!
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Wir fahren daher bald wieder herrunter wo es doch deutlich wärmer ist. Dann fahren wir zurück nach Jasper. Etwa 2 Km außerhalb auf dem Yellowhead Highway Richtung Edmonton, nehmen wir eine Abzweigung die den Athabasca River überquert und dann auf der Maligne Road dem Maligne River in südlicher Richtung folgt. Nach kurzer Zeit kommen wir an einen Parkplatz, von dem es nur noch ein kleiner Spaziergang zu dem spektakulären Maligne Canyon ist. Der wegschläängelt sich herab und kreuzt sechs mal den Canyon. Tief unten tost der Fluss durch die Enge, bis zu 51 m tiefe Schlucht. Den spektakulärsten Eindruck hat man von den ersten beiden Brücken, oben am Parkplatz wo der Trail beginnt. Wir gehen den Trail hinunter bis zur 3ten Brücke. Danach steigen wir wieder ins Auto und fahren die Maligne Road weiter in das Tal hinein.
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Nach 27 km erreichen wir den Medicine Lake, den wir aber erst mal rechts liegen lassen um weiter bis zum Maligne Lake zu fahren. Dort kommen wir gegen 14.10 Uhr an. Der See liegt eingebettet in eine majestätische Bergwelt in einer Höhe von 1.673 m, 48 km von Jasper entfernt. Er ist der größte von Gletscherwasser gespeiste See in den Rockies. Am Parkplatz vor dem See angekommen ahnt man noch nichts von der Schönheit dieses Sees. Erst wenn man mit dem Ausflugboot auf dem türkisfarbenen Wasser des langstrecken Sees dahin gleitet und die Queen Elizabeth Range und Maligne Range an den Seiten sieht und auf die Dreitausender am Südzipfel des Sees zufährt erkennt man die wahre Schönheit der Landschaft. Das Ziel der Bootsfahrt ist Spirit Island. Wir besorgen uns sofort die Karten für die Bootsfahrt nach Spirit Island.
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Leider haben wir etwas Aufenthalt, denn das Boot geht erst um 15 Uhr, so gehen wir in dem Restaurant am See noch einen Kaffee trinken und machen noch paar Bilder vom Ufer aus. Pünktlich um 15 Uhr fahren wir los. Die gesamte Fahrt dauert etwa 90 Minuten. Nach ca 40 Minuten erreichen wir Spirit Island, dem nach Lake Louise wohl am am meisten fotografieren Motiv in Kanadas. Man hat nur 10 Minuten Zeit um Kanadas berühmtesten Bäume zu fotografieren, dann ertönt das Signal des Bootes und es geht wieder zurück zum Ausgangspunkt. Wenn man länger fotografieren will, dann kann man auch mit einem Boot später zurück fahren, jedoch ist dann der doppelte Fahrpreis fällig. Als wir wieder zurück sind am Nordende des Sees, steigen wir ins Auto und fahren die Maligne Road wieder zurück. Am Medicine Lake machen wir aber noch mal Stopp. Der Medicine Lake hat einen unterirdischen 17 Km langen Abfluss, sicherlich einer der längsten Unterwasserströme der Erde.
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Eine massive Felsblockade im Norden hat diesen See entstehen lassen. Er weißt sehr unterschiedliche Wasserstände auf, im Sommer sieht er wie jeder andere See der Rockies aus, randvoll mit Schmelzwasser gefüllt. Im Oktober hat er jedoch so wenig Wasser, das nur ein schmaler Rinnsal durch das Seebett führt. Das Wasser des Sees versickert sehr langsam, wie bei einem undichten Abfluss einer Badewanne. Die Differenz der Wasserstände beträgt 20 m. Da die Indianer glaubten das verschwinden des Wassers sei das Werk eines großen Medizinmanns, gaben sie dem See den Namen Medicine Lake. Hier treffen wir noch ein Päärchen aus der Schweiz, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind und kommen mit Ihnen ins Gespräch. Wir sind den beiden wohl schon am Maligne Lake aufgefallen wegen unserer Fleecejacken von Mammut einer in der Schweiz ansäßigen Firma. Sie haben ihre Tour in Whitehorse oben im Yukon begonnen und sind 7 bis 8 Wochen unterwegs im Westen Kanadas und Alaska.
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Wir unterhalten uns eine ganze Weile mit ihnen, zumal sie auch mit Nikon fotografieren und fast die gleiche Ausrüstung dabei haben wie wir. Jetzt kommt sogar etwas die Sonne raus was wir auch gleich ausnutzen. Danach wollen wir noch mal los um evtl. doch noch mal Wild zu sichten. Wir fahren daher entlang des Athabasca Rivers und kommen zum Lake Annette und später noch mal zum Mildred Lake. Alles was wir hier an Wild sichten ist ein einzelner Wapiti Hirsch der im Wald steckt und kaum zusehen ist. Wir beschließen daher dem Tipp meines Reiseführers zu folgen und über die 93A einer Parallelstraße des Icefield Parkways zu fahren. Unterwegs an der Stelle wo wir auf den Icefield Parkway kommen stehen rechts am Straßenrand einige Autos. Unsere Erfahrung aus Yellowstone sagt uns, da kann Wild nicht weit sein und richtig, etwas oberhalb der Straße befindet sich eine ganze Herde von Waphitis. Die Herde ist da oben auf der Wiese am grasen und unter ihnen befindet sich ein kapitaler 14-Ender. Um die Herde herum stehen einige Fotografen und machen Bilder. Ich komme bis auf etwa 20 m an den Hirsch heran und mache Bilder wie er gemütlich im Gras sitz. Dann richtet er sich auf und stolziert Richtung Wald wo sich gerade Uwe befindet. Ich mache noch ein Paar Bilder von dem Rehkitz das dort noch rumsitzt und nehme dann meine Sachen und gehe wieder langsam runter zum Auto um die Fotosachen wegzupacken. Kurz nach mir kommt auch Uwe dort an. Dann hören wir auf einmal laute Schreie und sehen wie der Hirsch mit gesengtem Haupt hinter den Fotografen her ist, von denen eigne den Hang hinunter rutschen. Da sind wohl einige dem Hirschen zu nahe gekommen. Schade eigentlich, dass ich die Kamera jetzt schon weg gepackt hatte. Dann fahren wir weiter und biegen auf die 93a ab. Die Straße ist zwar nicht so spektakulär wie die Hauptstraße hat aber auch ihrem Reiz allerdings sind von den Schwarzbären die man hier laut Reiseführer antreffen soll auch keine zu sehen. Bei den Athabasca Falls, wo wir ja gestern schon gewesen sind kommen wir dann wieder auf den Icefield Parkway und auf diesem zurück nach Jasper. Wir gehen kurz ins Hotel und fahren dann noch mal mit dem Auto in den Ort um zu Abend zu Essen. Wir gehen im Restaurant "Jasper Pizza" essen. Sehr lecker die Pizza dort.
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Strecke: 190 km Wetter: bewölkt Bundesstaaten: Alberta |
Hotel: Tonquin InnLinks zum Tage: Jasper National ParkBear's Paw Bakery Weitere Links, siehe hier ... |
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